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Zürcher Kammerorchester – Daniel Hope – gVe Konzert
8. Oktober 2022 | 20:00 - 22:30
Samstag, 08. Oktober2022, 20 Uhr
Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn
Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal
Play & Conduct
Spielen & Dirigieren
Daniel Hope und das Zürcher Kammerorchester
„Ich bin überzeugt, dass die Musik allen Menschen helfen kann, schwere Zeiten zu überstehen.“ So sagte Daniel Hope in einem Interview im September 2021 vor dem Hintergrund der grassierenden Corona-Pandemie. Ein Ratschlag, um Trost zu finden, von zeitloser Gültigkeit. 2022 noch mehr als 2021! Dabei ist das Statement typisch für Daniel Hope. Denn er ist nicht nur ein phänomenaler Geiger von stupender Virtuosität und Vielseitigkeit, zudem ein Ensembleleiter von Rang und als Autor auch ein Mann des Wortes. Daniel Hope ist darüber hinaus ein großer Humanist – ein Menschenfreund, engagiert im Kampf gegen Rassismus, Aggression und Unterdrückung, gegen Klimawandel und Raubbau an der Natur. Nach dem Gastspiel im Januar 2020 kommt Daniel Hope mit „seinem“ Zürcher Kammerorchester Anfang Oktober 2022 einmal mehr zum gVe.
Kosmopolit
Geboren wurde Daniel Hope 1973 im südafrikanischen Durban, als Sohn von Eltern irischer und deutscher Herkunft. „Ich bin“, bekennt er, „südafrikanisch-irischer Katholik mit protestantischer und jüdischer Verschmelzung. Zu meiner Familie mütterlicherseits gehörte der erste Rabbiner von Potsdam.“ In England wuchs er auf, in London studierte er an der Highgate School und an der Royal Academy of Music. Sein wichtigster Mentor war kein Geringerer als Yehudi Menuhin, mit dem er später auch viele gemeinsame Konzertauftritte absolvierte.
Solist, Kammermusiker, Moderator, Organisator
Von 2002 bis 2008 war Daniel Hope Geiger des legendären Beaux Arts Trios. In der Folge intensivierte er seine Solotätigkeit, flankiert von einer regen, vielfach preisgekrönten Aufnahmetätigkeit und Auftritten als Moderator in Radio und TV. Dabei konzertiert er weltweit mit führenden Orchestern und Dirigenten. Gerne übernimmt er auch die Doppelrolle des Solisten und Dirigenten, indem er – mit der Violine in der Hand, vor dem Orchester agierend – die Aufführung leitet. Das „dynamische Prinzip des Play & Conduct“ (Spielen und Dirigieren) nennt man dies beim exzellenten Zürcher Kammerorchester, dessen Musikdirektor Daniel Hope in der Nachfolge von Roger Norrington seit September 2016 ist. Daneben ist er seit September 2017 auch Musikdirektor des New Century Chamber Orchestra in San Francisco. Kuratorische Ämter bekleidet er darüber hinaus als Artistic Director der Konzerte der Dresdner Frauenkirche (seit 2019) und als Präsident des Beethoven-Hauses Bonn (seit 2020).
Vier musikalische Kostbarkeiten
Für Erlangen haben Daniel Hope und das Zürcher Kammerorchester vier musikalische Kostbarkeiten im Konzertreisegepäck: zwei Juwelen aus der Goldschmiede der Galionsfigur der neueren englischen Musik Edward Elgar – Introduktion und Allegro, ein Werkpaar kunstvoll-origineller Klangregie, das dem Streichorchester ein komplettes Streichquartett gegenüberstellt, und die noble Streicherserenade, die neben der von Tschaikowski und der von Dvořák das berühmteste und beliebteste Werk dieser Gattung in der Spätromantik ist. Außerdem auf dem Programm zwei Raritäten, die wohl für viele echte Entdeckungen sein werden: das 1948 entstandene neoromantische Concertino für Violine und Streichorchester von Mieczysław Weinberg, einem Komponisten und Pianisten polnisch-jüdischer Herkunft, der nach Jahrzehnten völliger Vergessenheit wieder mehr und mehr in Erinnerung kommt, und das genialische d-Moll-Violinkonzert des 13-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy, das Bach-Begeisterung mit frühromantischem Sturm und Drang verschmilzt.