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PKF Prag Philharmonia – gVe Konzert
20. März 2023 | 20:00 - 22:30
Montag, 20. März 2023, 20 Uhr
Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn
Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal
Frischer Wind aus der Goldenen Stadt
Simon Trpčeski, PKF – Prag Philharmonia und Gabriel Bebeşelea
Neben den alteingesessenen, traditionsreichen Orchestern der Goldenen Stadt, allen voran die Tschechische Philharmonie und die Prager Symphoniker, gibt es auch junge, neugegründete Orchester in der Metropole an der Moldau. PKF – Prag Philharmonia gehört dazu. Die Abkürzung steht für Pražská Komorní Filharmonie, was auf Deutsch Prager Kammerphilharmonie bedeutet. Unter diesem Namen wurde das Orchester auch gegründet. Und zwar 1994 von dem tschechischen Dirigentenaltmeister
Jiři Bělohlávek. Bis 2005 war er der Chef der PKF, dann folgte der Schweizer Kaspar Zehnder, anschließend der Bělohlávek-Schüler und derzeitige Bamberger-Symphoniker-Chef Jakub Hrůša. Seit 2015 steht der Franzose Emmanuel Villaume an der Spitze der Prag Philharmonia.
Musikalische Visitenkarten
Mittlerweile hat sich das Orchester längst als international gefragtes Ensemble etabliert, konzertiert in den großen Sälen und bei den prominenten Festivals von Prag bis San Francisco, von Hamburg bis Tokio und hat über 90, zum Teil preisgekrönte CDs eingespielt. Beim gVe gastiert die PKF – Prag Philharmonia zum Frühlingsanfang 2023 und präsentiert dabei auch zwei musikalische Visitenkarten aus ihrer Heimat – zu Beginn die Ouvertüre zu Bedřich Smetanas Komischer Oper „Das Geheimnis“ und zum Abschluss die „Neunte“ von Antonin Dvořák, die unter den meistgespielten Sinfonien nach wie vor zu den populärsten gehört. Am Pult steht der junge rumänische Konzert- und Operndirigent
Gabriel Bebeşelea, Jahrgang 1987, einst Schüler von Bernard Haitink und Kurt Masur, Sieger beim Lovro-von-Matačić-Dirigentenwettbewerb in Zagreb 2015 und seit der Spielzeit 2020/2021 Chefdirigent der George Enescu Philharmonie in Bukarest. Als Gast hat Gabriel Bebeşelea auch das Royal Philharmonic Orchestra London, das Russische Nationalorchester, das Singapore Symphony Orchestra und viele andere mehr dirigiert.
Die meisten Noten pro Sekunde …
Zwischen den Werken der beiden tschechischen Nationalklassiker Smetana und Dvořák steht als konzertantes Highlight des Gastspiels der Prag Philharmonia ein absolutes Spitzenwerk des letzten russischen Spätromantikers Sergej Rachmaninow: sein Drittes Klavierkonzert, das für viele gewissermaßen die Summe aus allen Klavierkonzerten der klassisch-romantischen Epoche zieht. Auf jeden Fall ist das Werk das umfangreichste und eindrucksvollste der Klavierkonzerte des Komponisten-Pianisten Rachmaninow, und es gilt dabei auch als das Konzert mit den meisten Noten pro Sekunde im Klavierpart überhaupt. In seinen exorbitanten Ansprüchen an die expressive und technische Virtuosität gehört es zu den größten Herausforderungen für alle Weltklassepianisten.
Idealer Stoff
Idealer Stoff also für unseren Solisten des Abends: Simon Trpčeski, gerühmt und gefeiert für seine kraftvolle Virtuosität, seinen höchst expressiven Ansatz und seine charismatische Bühnenpräsenz. 1979 kam er in Nordmazedonien zur Welt, studierte dann an der Universität in Skopje und erregte erstmals internationale Aufmerksamkeit, nachdem er im Jahr 2000 den zweiten Preis bei der London International Piano Competition gewonnen hatte. Ein Jahr später konzertierte er prestigeträchtig erstmals in der Londoner Wigmore Hall, 2005 gab er sein Deutschlanddebüt mit Ravels Klavierkonzert an der Seite des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Bislang hat Simon Trpčeski mit rund 100 Orchestern auf vier Kontinenten konzertiert – ein großer Name rund um den Erdball.
Text: Klaus Meyer