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Abgesagt! Arcadi Volodos – gVe Konzert
7. März 2021 | 19:00 - 21:00
Sonntag, 07. März 2021, 19 Uhr
Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn
Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal
Rathausplatz 1, 91052 Erlangen
ZAC-Rabatt
Als tourender Künstler macht sich der Ausnahmepianist Arcadi Volodos rar. Ein Klavierabend der absoluten Extra-Klasse voller Lyrik und Poesie.
Arcadi Volodos
Klavierabend
Muzio Clementi
Sonata fis-Moll op. 25 Nr. 5
Johannes Brahms
7 Fantasien op. 116
Franz Schubert
Sonate D-Dur D 850
Der unvergessliche Abend
Er ist ein wahrhaft phänomenaler Pianist – eine Ausnahmeerscheinung. Allzu schnell wird dieses Wort zur Beschreibung von Künstler gebraucht, im Fall von Arcadi Volodos trifft es wirklich zu. Technisch perfekt kann er mit atemberaubender Virtuosität und zirzensischem Klavierdonner auftrumpfen. Doch zugleich ist er ein Meister der leisen, intimen Töne, in denen die Virtuosität wie verinnerlicht und in zarte Poesie verwandelt erscheint. „Zirzensik macht mir Spaß“, sagt Arcadi Volodos, „das ist pure Energie – für mich, aber auch für das Publikum. Doch alles hat seine Zeit.“ Das pianistische Feuerwerk zündet er bei Liszt und Rachmaninow, das romantisch-stimmungsvolle klavieristische Kerzenlicht lässt er beim späten Brahms und bei Franz Schubert flackern, den er frei heraus seinen Lieblingskomponisten nennt.
Später Start der Pianisten-Karriere
Geboren wurde Arcadi Volodos als Sohn eines Sängerpaares 1972 in Leningrad. Als Kind erhielt er Gesangs- und Klavierunterricht, als Jugendlicher widmete er sich dem Dirigieren und leitete das Orchester des Leningrader Konservatoriums. Erst als 15jähriger – für einen Klavier-Star ungewöhnlich spät – entschied er sich 1987, Pianist zu werden. Am Moskauer Konservatorium studierte er Klavier bei Galina Jegasarowa, am Pariser Conservatoire bei Jacques Rouvier, an der Reina-Sofia-Musikhochschule in Madrid bei Dmitri Baschkirow. Die Debüts in der Londoner Wigmore Hall 1996 und in der New Yorker Carnegie Hall 1998 markierten seinen internationalen Durchbruch. In der Folge begann Arcadi Volodos, mit den Spitzen-Orchestern und den Star-Dirigenten der Welt zu musizieren. Einen Schwerpunkt seines Solo-Repertoires bildeten anfangs seine eigenen hyper-virtuosen Klaviertranskriptionen von Werken Mozarts, Liszts und Rachmaninows. In den letzten Jahren wandte er sich gerne jener Musik der Verinnerlichung zu – jenseits aller zirzensischen Akrobatik.
„Monologe eines Einsamen“
Auch beim GVe gastiert der Magier des Klaviers mit einem Programm in diesem Zeichen. Zu Beginn: Musik von Muzio Clementi, dem römischen Zeitgenossen der Wiener Klassiker, der in England Karriere machte. Seine fis-Moll-Klaviersonate hatte auch Vladimir Horowitz im Repertoire, mit dem Arcadi Volodos bisweilen verglichen wird. Von ihrer Entstehungszeit her ist die Sonate klassisch, von ihrem Temperament her schon romantisch. Darauf folgen die Fantasien op. 116 von Johannes Brahms, die zu dessen letzten Klavierwerken gehören. Als „Monologe eines Einsamen“ hat man sie bezeichnet. Es ist Musik, erfüllt von Nostalgie und dem Schmerz über für immer Verlorenes. Dies gilt auch für Franz Schuberts späte Klaviersonate D-Dur D 850, genannt „Gasteiner Sonate“, entstanden in Bad Gastein drei Jahre vor dem Tod des Komponisten. „Freude, Liebe, Leidenschaft und Melancholie – all dies findet sich auch im Leben großer Komponisten“, sagt Arcadi Volodos, „aber in der Musik erreichen diese Zustände einen höheren, verfeinerten, sublimierten Zustand.“