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Brad Mehldau Trio
22. Oktober 2024 | 20:30 - 22:00
In der ersten Hälfte der 1990er-Jahre erschien Brad Mehldau zum ersten Mal international auf dem Jazzcircuit, als Pianist im Quartett des Saxophonisten Joshua Redman, aber auch als Leader seines eigenen Trios, bei dem damals schon der Spanier Jorge Rossy am Schlagzeug saß. Mehldau zeigte bereits vor 30 Jahren ästhetisch und spielerisch viele der Eigenschaften, die ihn später auszeichnen sollten. Wenn er wie selbstvergessen tief über die Tasten des Flügels gebeugt war und konzentriert in sich hineinzuhorchen schien, bevor er losspielen konnte, wenn er gleichsam kontrapunktisch mit der linken Hand unabhängig von der rechten improvisierte und neben Originalkompositionen und Jazzstandards auch aktuelle Popsongs im Repertoire hatte, dann zeigte er damit auch eine Introspektion, mit der er den jeweiligen Song ad hoc durchzuführen wusste und aus dem Stegreif zu durchdringen verstand.
Mittlerweile ist der 1970 in Jacksonville, Florida, geborene Mehldau längst ein international anerkannter und erfolgreicher und mit einem „Grammy“ ausgezeichneter Jazzpianist, der mit seinem unbegleiteten Solospiel ebenso für Furore sorgt wie im Zusammenwirken mit einem Sinfonieorchester. Zum Konzert auf dem NUEJAZZ Festival kommt er mit seinem aktuellen Jazz-Piano-Trio. Mit dabei hat er wieder Jorge Rossy, der für Mehldaus Musik Konstante und Ruhepol zugleich ist. Komplettiert wird das Trio durch den jungen dänischen Bassisten Felix Moseholm, der seit 2020 mit Mehldau spielt und mittlerweile dessen erste Wahl auf dieser Position ist. Und das ist wohl auch das Bemerkenswerte an diesem nicht mehr ganz so neuen Brad Mehldau Trio: die Vertrautheit im improvisatorischen Umgang miteinander einerseits, andererseits aber auch ein fast jugendlicher Überschwang in der Deutung des musikalischen Materials.
Brad Mehldau – Klavier / Felix Moseholm – Bass / Jorge Rossy – Schlagzeug
Foto: © David Bazemore