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Abgesagt! Russische Nationalphilharmonie – gVe Konzert
9. November 2020 | 20:00 - 22:00
Montag, 09. November 2020, 20 Uhr
Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn
Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal
Rathausplatz 1, 91052 Erlangen
Gestatten: Matteo Goffriller, geboren 1659 in Brixen, erst Mitarbeiter von Antonio Stradivari, dann selbständiger Geigenbauer in Venedig. Meine Instrumente gerieten in Vergessenheit, bis sich Pablo Casals von ihrer einzigartigen Qualität faszinieren ließ. Heute spielen neben Gautier Capuçon auch Yoyo Ma, Sol Gabetta und viele andere Celebrities ein Cello aus meiner Werkstatt.
Russische Nationalphilharmonie
Gautier Capuçon, Violoncello
Wladimir Spiwakow, Leitung
Arvo Pärt
Cantus in memoriam Benjamin Britten
Edward Elgar
Konzert für Violoncello und Orchester
e-Moll op. 85
Pjotr Iljitsch Tschaikowski
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Großer Cellist – Großes Cello
Gautier Capuçon, Jahrgang 1981, stammt aus dem savoyischen Städtchen Chambéry und gehört seit vielen Jahren zu den Top-Cellisten seiner Generation.
Schon wenn er mit seinem Matteo Goffriller-Cello von 1701 „L‘Ambassadeur“ auf die Bühne kommt, wenn er sein breites Grinsen in den Saal strahlen lässt, und wenn er sich auf seinem Stuhl entspannt zurücklehnt, spätestens dann weiß das Publikum: Dieser Abend wird ein „Happening“!
Gautier Capuçon lebt im Hier und Jetzt, verwahrt sein umfassendes Wissen um Komponisten und ihre Werke, um geschichtliche Hintergründe und Spielweisen nicht in einem Elfenbeinturm, sondern gibt sein ganzes Inneres an das Gelingen des musikalischen Vortrags. Dabei fesselt er durch intensives Spiel, das von seinem unwiderstehlichen Charme noch näher an die Herzen der Zuhörer getragen wird. So erreicht er auch Menschen jenseits des „klassischen Markts“.
Nicht nur als Solist, auch als Kammermusiker ist er ein gefragter Partner, der weltweit – häufig auch mit seinem älteren Bruder, dem Geiger Renaud Capuçon – in den heiligen Hallen der Klassik auftritt. Dabei denkt er durchaus an die Zukunft und hat 2014 das Nachwuchs-Förderprojekt „Classe d’Excellence de Violoncelle“ gegründet, mit dem er jährlich sechs ausgewählten jungen Talenten durch intensive Arbeitsphasen den Start in die Profi-Karriere erleichtert.
Der gVe freut sich, Ihnen diesen Ausnahmekünstler mit dem Konzert für Violoncello e-moll des englischen Komponisten Edward Elgar präsentieren zu können. Gautier Capuçon wird diesem tendenziell melancholischen Spätwerk mit seinem tiefen Verständnis, aber auch seiner jungenhaften Lockerheit und technischen Bravour sämtliche Glanzpunkte aufsetzen. Legendär ist mittlerweile sein faszinierender Ton, man munkelt sogar, es seien schon Frauenherzen geschmolzen… Und achten Sie doch mal auf Gautier Capuçons rechten Fuß: Den kickt er gerne nach vorne, wenn ihn das Stück so richtig mitreißt.
Im Zusammenspiel mit Wladimir Spiwakow, dem Gründer und Chefdirigenten der Russischen Nationalphilharmonie, könnte es durchaus dazu kommen.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an Wladimir Spiwakow, der vor einigen Jahren bereits beim gVe gefeiert wurde?
Dieses Mal wird er den Abend mit dem „Cantus in memoriam Benjamin Britten“ für zehnstimmiges Streichorchester und Glocke von Arvo Pärt eröffnen. Lassen Sie sich von der fein gewobenen, meditativen Musik des estnischen Komponisten in den Abend führen.
Eine ganz andere Stimmung ruft die 5. Sinfonie – die „Schicksalssinfonie“ – von Peter Tschaikowski hervor, die zusammen mit der vierten und sechsten Sinfonie zu dessen beliebtesten Sinfonien zählt. Hier wird das Orchester die innerlichen Kämpfe – und Siege! – des großen russischen Komponisten zelebrieren. Lauschen Sie auf das „Schicksalsmotiv“, es taucht in jedem der vier Sätze auf.
Text: René R. Reese