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Tamara Stefanovich – gVe Konzert
1. Februar 2023 | 20:00 - 22:30
Mittwoch, 01. Februar 2023, 20 Uhr
Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn
Heinrich-Lades-Halle, Kleiner Saal
Abenteuerlust und Virtuosität
Tamara Stefanovich zeigt am Klavier die Größe musikalischer Miniaturen
Umwerfend, eine Meisterin und eine fingerfertige Zauberin am Klavier. Tamara Stefanovich ist eine international gefeierte Pianistin, die ihr Publikum auf ihren Konzerten gerne auf ein Abenteuer mitnimmt. Die Quelle, aus der die Pianistin schöpft, ist ihr umfassendes Repertoire. Es reicht von Bach über Beethoven bis hin zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. 1973 wird Tamara Stefanovich in Belgrad geboren. Im Alter von fünf Jahren beginnt sie mit dem Klavierunterricht bei Lili Petrovich, im Alter von 13 Jahren ist sie die jüngste Studentin an der Belgrader Universität.
Ein Wunderkind, das es nicht immer einfach hatte: Durch den Jugoslawienkrieg in den 1990er-Jahren war ihr der Weg in die europäische Musikwelt zeitweise versperrt. Das hat sie nicht davon abgehalten, ihrer Leidenschaft, dem Klavierspielen, nachzugehen. Inzwischen hat sich Tamara Stefanovich einen Namen gemacht, auch mit kontrastreichen Konzertprogrammen. Sie kombiniert im Konzert György Ligetis Musica Ricerata mit den Bagatellen von Beethoven op. 119 und op. 126. Letztere sind dennoch keine „Kleinigkeiten“, hat ihnen Ludwig van Beethoven Opus-Zahlen gegeben und sie damit in die Liste seiner großen Werke aufgenommen. Die Bagatellen sind spielerisch-innovative Miniaturen, mal tänzerisch, mal zornig-robust. Die elf Stücke in Ligetis Frühwerk Musica Ricerata zeigen in ihrer Kürze Strukturen von Rhythmus und Klang, in denen auch ihr Vorbild Bela Bartók aufscheint. Die Préludes von Debussy, Skrjabin, Rachmaninow und Messiaen zeigen die ganze Bandbreite, die in kurzen Charakterstücken steckt. Tamara Stefanovich spielt diese technisch meisterhaft. Doch allein darum geht es ihr gar nicht: Die Pianistin will ihr Publikum mit auf ein Abenteuer nehmen und zwar auf ein sehr reiches und vielfältiges. Die Wechsel seien wie das Überqueren einer Straße, eben wie das Leben, sagte Stefanovich in einem Interview im Magazin Fono Forum.
Text: Eleonore Birkenstock