unerHÖRT! – Trio con Brio Copenhagen – gVe Konzert
26. März 2025 | 19:30 - 21:30
Mittwoch, 26. März 2025, 19:30 Uhr
Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn
Heinrich-Lades-Halle, Kleiner Saal
MUSIKALISCHE DIALOGE ZU DRITT
Werke von Lili Boulanger, Bent Sørensen, Per Nørgård und Dmitri Schostakowitsch
Seit es 2002 in seinem Fach den 1. Preis beim prestigeträchtigen ARD-Musikwettbewerb in München holte, ist es auf der internationalen Kammermusikbühne ganz vorn mit dabei – das Trio con Brio Copenhagen, überall gefeiert für seine sprudelnde Spielfreude und instrumentale Perfektion, für sein homogenes Zusammenspiel und magisches Dialogisieren. 1999 formierte es sich aus drei Studierenden an der Wiener Musikhochschule. Die Geigerin und die Cellistin sind Schwestern und stammen aus Korea, der Pianist – verheiratet mit der Cellistin – ist Däne. Der Namenszusatz „con brio“ (mit Schwung, mit Feuer, voll Lebhaftigkeit) gehört zu den am häufigsten von Beethoven verwendeten Vortragsanweisungen, und Beethoven spielt auch eine besondere Rolle in der musikalischen Biografie des Trios con Brio. Anlässlich seines 20-jährigen Gründungsjubiläums erschien 2019 die von der Fachpresse viel gerühmte Gesamteinspielung aller Klaviertrios des Wiener Klassikers.
Auch als Auftraggeber neuer Werke für Klaviertrio spielt das Kopenhagener Trio con Brio eine signifikante Rolle – zumal in der pulsierenden skandinavischen Neue-Musik-Welt. Eng verbunden ist es dabei mit dem „sanften“ dänischen Neoromantiker Bent Sørensen, dessen brandneues Klaviertrio „Masquerade“ bei uns zu hören ist – eine bunte, fünfsätzige Sequenz aus Präludium, Barcarole, Walzer, Choral und Rumba. Mit dem mittlerweile über neunzigjährigen Per Nørgård kommt danach der bedeutendste und berühmteste Komponist der dänischen Musikkultur seit 1950 auf uns zu, mithin der größte dänische Komponist nach Carl Nielsen überhaupt. Sein Trio „Spell“ – 1973 als Klarinettentrio entstanden und 2015 zum Klaviertrio umgearbeitet – konfrontiert die rhythmische Motorik der Minimal Music mit der melodischen Gestik des Expressionismus.
Einen musikalischen Frühlingsgruß sendet zu Beginn das beschwingte, musikalisch überschäumende Genrestück „D’un matin du printemps“ der früh verstorbenen, genialischen Lili Boulanger, Zeitgenossin von Ravel und Debussy. Den Abschluss bildet das e-Moll-Klaviertrio von Dmitri Schostakowitsch – tieftragische Musik aus dem Jahr 1944, gezeichnet von Not und Elend, von Trauer und Schmerz und von der Angst und von den Schrecken des Krieges.
Text: Klaus Meyer